HTPC-Projekt

05. Juli 2010
Anforderungen:
  • HDTV-Fernsehen mit Ausgang über HDMI
  • Digitaler Tonausgang (SPDIF) für Yamaha-Receiver
  • Abspielen von DVDs sowie verschiedenen Mediaformaten von Festplatte
  • Aufnahmefunktion ohne Einschränkungen
  • Stromsparende Technik
  • Nach einigen Jahren TV-Spass mit der dBox stand im Jahre 2008 der Umstieg auf ein System mit HDMI-Ausgang an. Die Wahl fiel nach einigen Studien auf eine PC-Lösung mit Mini-ITX Mainboard mit sparsamen Intel Atom-Prozessor und Nvidia-ION Grafik. Die DreamBox 8000 mit HD-Unterstützung war schlicht zu instabil und zu teuer. Zunächst wurde das Borad in ein Gehäuse von Silverstone verbaut, der Formfaktor erwies sich jedoch als wenig Wohnzimmertauglich. Der Einbau in das flache Gehäuse eines ausrangierten Denon-Cassettendecks erforderte dagegen einige grundlegende Änderungen. Das Computernetzteil mit Lüfter wurde gegen ein platzsparendes Schaltnetzteil von Pollin ersetzt. Um alle Spannungen für das ASUS-Mainboard zur Verfügung zu stellen, wurde ein pico-PSU zwischengeschaltet, welches direkt auf dem Mainboard eingesteckt wurde. Der nervige kleine CPU/GPU-Lüfter des Herstellers musste einem großen, laufruhigen Radial-Lüfter weichen. Dieser wurde mit Metallbändern über dem Mainboard befestigt, saugt die Luft von unten an und bläst die erwärmte Luft hinten aus dem Gehäuse. Hierfür wurde ein Luftkanal aus zurechtgeschnittenen Blechteilen zwischen Gehäuse und Lüfter geklebt. Für den Lufteinlass wurde ein rechteckiges Loch in die linken Seite des Blechgehäuses geschnitten, damit der Luftstrom über Netzteil und Mainboard ziehen kann. Ein Aufbau ohne Lüfter war schlichtweg nicht realisierbar, da Netzteil, ION-Grafik und Atom-Prozessor zuviel Abwärme erzeugen.

    Auf dem Boden des Gehäuses wurden zwei Einbauwinkel in U-Form geschraubt, welche die 2,5-Zoll Festplatte aufnahmen. Um die Festplatte vor Erschütterungen zu schützen und Vibrationen auf das Gehäuse zu vermeiden, wurden zwischen Festplatte und Winkel Schaumstoff-Elemente eingeklemmt. Ein senkrechter Einbau der TV-Karte war aufgrund der geringen Bauhöhe nicht mehr möglich, daher musste eine PCI-Riser-Karte her. Dadurch konnte die Karte waagerecht über dem Schaltnetzteil verbaut werden und mittels flexibler Leitung an den PCI-Slot des Mainboards angebunden werden. Ein Abschirmblech über dem Netzteil verhinderte hochfrequente Störungen zwischen Tuner und Stromversorgung und bot zusätzlichen Berührungsshutz (Achtung Netzspannung!)

    Als Software war zunächst Windows XP in der Mediacenter-Edition geplant, wurde aber mangels EPG-Unterstützung für das deutsche Kabelnetz wieder verworfen. Für den TV-Empfang wurde schliesslich Prog DVB ausgewählt. Für die Wiedergabe von gespeicherten Sendungen bewährte sich XBMC. Über den externen SATA-Port des Mainboards wurde ein DVD-Laufwerk mit eigenem Gehäuse eingebunden, das bei Bedarf zugeschaltet werden konnte. Dabei entstanden jedoch einige Probleme mit der Hardware-Erkennung des Mainboards. Erst ein Devcon-Script schaffte hierbei Abhilfe und startete bei Bedarf Power-DVD hinterher. Eine Fernbedienung durfte natürlich nicht fehlen: Nach einigen wenig erfolgreichen Tests mit WinLirc wurde schliesslich Event Ghost mit einer Awisio VRC-1100 eingesetzt. Dabei ergab sich auch die Möglichkeit, ein wenig mit Heimautomation über Funk (FS20) zu experimentieren. Somit konnte über die gleiche Fernbedienung das Licht gedimmt und ein Projektor geschaltet werden. In einem späteren Projekt wurde die Steuerung komplett durch eine Web-Oberfläche von Event Ghost ersetzt.

    Hardware:
  • TV-Karte: Technotrend C-1500 inkl. CI-Slot später wegen Tuningproblemen gegen C-1501 getauscht
  • Common Interface: AlphaCrypt Light
  • Mainboard: AsusAT3N7A-I mit Intel Atom 330 Prozessor
  • Gehäuse: Silverstone LC20 Black später ersetzt durch Eigenbau mit einem alten Denon DRM-710
  • Stromversorgung: Conrac-Schaltnetzteil (150W), picoPSU-90 DC
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